Anke Wohlers

Portrait Ehrenamt Anke Wohlers Mutter-Kind-Turnen bei der TSG Nordholz

Nordholz. „Eigentlich wollte ich mein Ehrenamt mit 50 Jahren aufgeben“, Anke Wohlers schaut ein bisschen, als wolle sie um Entschuldigung bitten. „Aber die Arbeit mit den Kindern und Eltern macht mir so viel Freude, dass ich noch immer dabei bin“. Die 57-jährige leitet bei der TSG Nordholz das Eltern-Kind- und Kinderturnen. „Wenn ich das Lachen der Lütten höre, ihre Augen vor Vergnügen glänzen sehe und ihre Fortschritte beobachte, dann frage ich mich, wie ich je an Aufhören denken konnte – denken kann“.
„Da mein Mann Jürgen bereits als Kassenwart für die TSG tätig war, musste ich nicht lange überlegen, als mich Ursula Schmidt 1986 bat, das Eltern-Kind-Turnen zu übernehmen“, führt die Mutter zweier erwachsener Kinder fort. Sie bestand allerdings darauf, dass sie für ihre Tätigkeit richtig ausgebildet wird und erhielt 1987 ihren Übungsleiterschein. Das bedeutet, dass sie alle 4 Jahre 15 Stunden Weiterbildung nachweisen muss. Kein Problem für die Spieka-Neufelderin, besucht sie doch regelmäßig Kreis-, Landes- und Deutsche Turnfeste. Wie erfolgreich, das beweisen unzählige Medaillen. „Die Turnfeste sind immer ein besonderes Erlebnis, man lernt neue Menschen und Orte kennen“, schwärmt die Vielgereiste und zählt Städte auf, darunter Berlin und München.
Bewegung war schon immer das bevorzugte Hobby von Anke Wohlers. Mit 14 Jahren wurde sie Mitglied in der Landjugendgruppe Spieka-Neufeld. Diese kümmert sich stark um den Erhalt des Volkstanzes. Dass die jetzige Oma zweier Enkelsöhne auch besonders gut mit Kindern umgehen kann, das bestätigen die Eltern mit anerkennenden Worten.
„Das Eltern-Kind-Turnen“, erklärt Anke Wohlers, „intensiviert die Beziehung zwischen ihnen“. Bis zu 40 „Paare“, die Kinder zwischen zwei bis vier Jahren, betreut sie seit 25 Jahren und findet, dass alleine das Auswendiglernen der Namen eine gute Übung für ihr Gedächtnis ist. Dazu kommen seit 10 Jahren noch einmal etwa 30 Namen beim Kinderturnen, das für Kleine von vier bis sechs Jahren angeboten wird. Hier wird Anke Wohlers von bis zu vier Mitgliedern der TSG unterstützt.
Ganz wichtig findet die Übungsleiterin eine intensive Vorbereitung auf die Turnstunden. Zu Hause sucht sie ihre Fotos vom Aufbau der Geräte aus, damit die Eltern oder Helfer diese in der Turnhalle der Grundschule Nordholz nachstellen können. Außerdem notiert sie den genauen Ablauf der Übungen, die sie machen lassen will. Ideen für neue Turnübungen erhält Anke Wohlers auf Lehrgängen oder aus Fachbüchern. Trägt sie dann den Eltern oder Helfern vor und gibt „Schützenhilfe“.
Zum Aufwärmen balancieren die Lütten besonders gerne mit Bierdeckeln auf dem Kopf oder der Hand. Und lachen, kreischen auch schon mal, wenn die Untersetzer unkontrolliert durch die Halle trudeln. Gegen diesen Lärm ist Anke Wohlers resistent, liebt ihn sogar. Jedenfalls meistens. Mit dem spielerischen Heranführen an Geräte wie Kasten oder Ringe beginnt das Turnen. Da wird geklettert, gesprungen, balanciert. Mit einem lustigen Lied endet die Turnstunde.
„Kinderturnen ist wichtig“, betont Anke Wohlers. „Nicht nur, weil viele der Kleinen auch als Erwachsene Mitglieder im Verein bleiben – das ist natürlich erfreulich – sondern vor allem, weil die Entwicklung der Bewegungsfähigkeit starke Auswirkung auf die Persönlichkeitsentfaltung hat“. (esk).


Spring in den Reifen, fordert Anke Wohlers die kleine Nele (3 Jahre) auf.

von links: Diese Drei, Saskia (3 Jahre), Lilli (5) und Jannis (3) muss Anke Wohlers noch zum Mitmachen ermutigen

Während Lars (2 Jahre) noch den Kasten entert, überlegt Noah (3), ob er an der Hand von Anke Wohlers den Sprung in die Tiefe wagen kann.