Ellen Brüggeborst

Ellen Brüggebors, ein Leben für Muskeln, Mode und Musik
Nordholz/Spieka. Die Grundlagen hat Mutter Natur gelegt. Aber dass Ellen Brüggebors noch immer schlank, beweglich, geistig und körperlich fit und für eine Oma erstaunlich jung geblieben ist, kann dem Sport angerechnet werden, der ein Teil des Lebens der Nordholzerin ist. 1968 hat Ellen Brüggebors die Turnerinnen bei der TSG Nordholz (Zusammenschluss von Turn- und Sportverein Nordholz mit Wurster Sport Verein) von Margret Holitschke übernommen. „Die Verhältnisse waren katastrophal, wir hatten einen alten Barren, einen betagten Kasten, einen alten Schwebebalken und eine schäbige Matte“, erzählt die ehemalige Trainerin der Gruppe, die zu Beginn erst einmal zehn Bälle aus eigener Tasche finanziert hat. Geturnt wurde im Saal der Gaststätte „Stadt Frankfurt“, wo normalerweise Tanzveranstaltungen, Festessen und die jährlichen Werbeabende der TSG stattfanden. Die Geräte waren in einem Abstellraum neben dem Saal untergebracht. Der Geruch in dieser Kammer, so die Turnlehrerin, war einfach „umwerfend“. Die Beiträge wurden monatlich in bar kassiert und als kleine Wertmarke auf einen Karton geklebt. Dem Turnsport hat das alles nicht geschadet. „Die „Leistungen die unter diesen Bedingungen erbracht wurden, waren erstaunlich“, wundert sich Ellen Brüggebors noch heute. Das Turnteam von etwa 20 Personen bestritt erfolgreich Gerätemeisterschaften, Gaujugendwettkämpfe, Dobrock- Bergfeste und stellte sich anderen Vereinen bei Kreissportfesten. Unvergessen für Ellen Brüggebors und noch immer mit ein wenig Gänsehautgefühl verbunden ist ihre Erinnerung an den Einmarsch als Gruppe von vier Turnerinnen aus Nordholz zum Deutschen Turnfest 1968 ins Olympiastadion in Berlin mit der wehenden Vereinsfahne. Dem Engagement der passionierten Akkordeonspielerin verdanken zahlreiche Nordholzer Kinder und Jugendliche fröhliche Ferientage in Wiesen in Südtirol. Die Besucher von der Küste erlebten mit dem Blick auf beeindruckende Berge phantastische Ferien, die oft mit Tränen beim Abschied endeten, weil es halt sooo schön war. Für die 25. Wiederholung einer Freizeit auf rund 1000 Meter Höhe gab es eine Urkunde vom Bürgermeister des Ortes. „Kein Wort verliert die Trainerin, dass sie unter dem Druck der Verantwortung regelmäßig einige Kilo abgenommen hat. 1970 wechselte Ellen Brüggebors vom Geräteturnen zu Wettkampfgymnastik und Tanz. Die Kostüme zu den Tanz- Auftritten wurden natürlich selbst entworfen und selbst genäht. Auftritte der „Deerns“ aus Nordholz zu verschiedenen Gelegenheiten waren gerne gesehen und erhielten immer Anerkennung und Applaus. Wettkampfgymnastik hatte Elemente aus rhythmischer Sportgymnastik mit Reifen, Ball, Band und Keulen, war aber ohne Musik. 1977 hatte die TSG Nordholz 1114 Mitglieder. 1981 standen über 600 Mitglieder in der Liste der Turner. Zusammen mit Bäckermeister Gerd Meyn konnte Ellen Brüggebors den Gesellschaftstanz im Verein etablieren. Gunhild und Jochen Graf haben hier über Jahre die Schrittkombinationen vorgegeben. Gegen den anfänglichen Widerstand des Vorstandes hat Ellen Brüggebors das Mutter- und- Kind- Turnen im Verein durchgesetzt und bereits 1981 eine Seniorengruppe gegründet. Ellen Brüggebors war über Jahre Turnwartin und 2. Vorsitzende der TSG. Noch heute leitet sie eine Vital- Gymnastikgruppe. Ein weiteres Hobby ist die Schneiderei. 1969 wurde die Mutter zweier Kinder mit einem selbst entworfenen und selbst hergestellten Kleid „Nadelprinzessin“ in Bremerhaven. Der Wunsch Akkordeon zu spielen entstand 1979 . Eine großzügige „Spende“ der Eltern machte den Traum schließlich wahr. Heute spielt Ellen Brüggebors in der Gruppe „Frische Brise“. Dass man im Normalfall auch nur mit fünf Tönen herrliche Klänge erzeugen kann, zeigt Ellen Brüggebors mit dem „Fürst- Blesshorn“ beim Jagdbläserkorps Land Wursten, das von Ehemann Horst geführt wird. Im Moment ist Enkelin Laura Fay wichtig. Mit großer Freude wartet die ganze Familie um Ellen Brüggebors im Moment auf eine weiteres Enkelkind.(thm)